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Bergbaudenkmal „Kamerad Martin“ (1986)

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Volker Brüggemann (*1942)
1986
Stahl, Glas

Das Bergbaudenkmal „Kamerad Martin“ zur Erinnerung an die Zeche Mansfeld in Langendreer wurde 1986 auf Initiative des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V. aufgestellt. Das Denkmal zeigt das Firmenzeichen der ehemaligen Mansfeld AG.

Die „Heimatstube Langendreer“, die sich in den Kellerräumen des Amtshauses Langendreer befindet, bewahrt die Originalvorlage auf: Das Firmenzeichen der ehemaligen Mansfeld AG, ausgeschnitten aus dem Eingangstor der Zeche.

Die ursprünglich in eingelegtem weißem Kunststoff ausgeführte Silhouette des Bergmanns ist mittlerweile stark beschädigt. Ein wesentliches Element der Silhouette fehlt.

Die Bezeichnung „Kamerad Martin“ verweist auf den Reformator Martin Luther, der sich für die Eislebener und Mansfelder Bergleute eingesetzt hatte. Ende des 15. Jahrhunderts suchten viele fremde Bergleute im Mansfelder Bergbau Lohn und Brot. So auch der Vater von Martin Luther, der aus dem thüringischen Möhra ins Mansfelder Land umsiedelte und als Hüttenmeister und Bergbauunternehmer tätig wurde. Im 16. Jh. wurde in Eisleben als Zeichen der Berggerechtigkeit und als Schutzpatron der Bergleute die Figur „Kamerad Martin“ aufgestellt. Das Original befindet sich im Garten von Luthers Geburtshaus in Eisleben.

1852 schlossen sich die fünf Mansfelder Kupfergewerkschaften zur „Mansfeldschen Kupferschieferbauenden Gewerkschaft“ zusammen. 1875 erwarb die Gewerkschaft die Steinkohlenzechen Colonia und Urbanus in Langendreer bei Bochum, um den Steinkohlebedarf der Kupferhütten aus eigener Produktion zu decken. 1877 konsolidierten die beiden Zechen zur Zeche Mansfeld. 1921 wurde die Gewerkschaft in die Aktiengesellschaft „Mansfeld Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetriebe“ (Mansfeld AG) umgewandelt. 1938 erfolgte der Zusammenschluß der Mansfeld AG und der Salzdetfurth AG zum Mansfeld-Salzdetfurth-Konzern. Die Mansfeld AG wurde zur hundertprozentigen Tochter der Salzdetfurth AG.

Standort:
Industriestraße / Ümminger Straße
44892 Bochum Langendreer

Siehe auch:
Bergbau-Erinnerungsmal Werne

Nachlesen:
Wikipedia: Mansfeldsche Gewerkschaft
Volker Brüggemann: Homepage
Homepage: Heimatstube Langendreer
Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V.: Homepage

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Chronologie 1973-2011

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2004  Bochum ist seit 100 Jahren Großstadt.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1800 von 6000 Arbeitsstellen werden abgebaut.

2010  Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt Europas.

2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

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