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Jungmädchen-Brunnen im Rosengarten des Stadtparks (1926)

Position in Karte zeigen (Neues Fenster).

Wilhelm Gerstel (1879-1963) / Eugen Schmohl (1880-1926)
1926
Bronze

Der Jungmädchen- oder Fortunabrunnen im Rosengarten des Bochumer Stadtparks wurde von dem Architekten Eugen Schmohl (1880-1926) entworfen. Die Bronzefiguren stammen von dem Bildhauer Wilhelm Gerstel (1879-1963). Der Bochumer Brunnen wurde von der heute noch existierenden Firma „Steinbruch- und Steinmetzbetrieb Zeidler & Wimmel“ hergestellt und zunächst 1926 auf der Düsseldorfer Ausstellung GeSoLei präsentiert. Nach dem Ende der Ausstellung wurde er der Stadt Bochum als Geschenk übereignet (oder doch von ihr erworben?) und wohl im Winter 1926/27 im Stadtpark aufgestellt. Ein praktisch identischer Brunnen wurde etwa 2-3 Jahre später in Cottbus errichtet.

Während einer Umgestaltung des Rosengartens um 1995 wurde die Mädchenfigur entwendet, kurz danach waren auch die vier Fische demontiert. Seit dem 19. Oktober 2007 ist der Brunnen durch Abgüsse der Figuren des Cottbusser Enke-Brunnens wiederhergestellt und seitdem wieder in Betrieb.

Die beiden von August Vogel gestalteten Brunnen im Innenhof des Rathauses, besonders Vogels „Brunnen der Schönheit“ weisen einige gestalterische Parallelen zum Jungmädchenbrunnen auf. Das hatte zu der Vermutung geführt, beide Brunnen könnten vom selben Künstler stammen.

Standort:
Rosengarten im Bochumer Stadtpark
Klinikstraße
44791 Bochum

Siehe auch:
Frosch Fridolin
Brunnenfigur „Schwan“

Nachlesen:
Florian Haberey: Die „Schwebende“ in Bochum
Wikipedia: Wilhelm Gerstel
bochum.de: Erika Schmidt, Zierde, Vergnügen, gesunde Luft und gute Lehren. Zur Geschichte des Stadtparks in Bochum und anderswo.

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Chronologie 1914-1945

1914  Bis zum Ersten Weltkrieg steigt die Jahresförderung (Ruhrgebiet) auf 114 Millionen Tonnen, gefördert von 440.000 Beschäftigten.

1914  Rhein-Herne-Kanal und erstes Teilstück des Datteln-Hamm-Kanals fertiggestellt.

1914/18  Erster Weltkrieg. Die Rüstungsindustrie im Ruhrgebiet macht Riesengewinne. Die Bevölkerung hungert.

1915  Der Rohbau des Kaufhauses der Gebrüder Alsberg (später Kaufhaus Kortum) ist fertiggestellt, doch muss er als Lebensmittellager dienen

1919  Saladin Schmitt wird Intendant des Bochumer Stadttheaters.

1920  Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (heute Regionalverband Ruhr) gegründet

1922  höchste Beschäftigtenzahl im Ruhrbergbau: 576.644 Personen.

1923  Zwischen dem 11. und dem 16. Januar besetzen französische und belgische Truppen das gesamte Ruhrgebiet. Ein Aufschrei nationaler Empörung geht durch die Weimarer Republik. Die Reichsregierung ruft die Bevölkerung zum „passiven Widerstand“ auf. Industrie, Verwaltung und Verkehr werden mit Generalstreiks teilweise lahmgelegt.

1925  Das Friedrich-Lueg-Haus wird als erstes Hochhaus Bochums eröffnet.

1928  Der neue Schacht 12 der Zeche Zollverein in Essen ist mit 12.000 t/Tag die Schachtanlage mit der größten Förderrate im Ruhrbergbau überhaupt.

1929  Bochum ist mit 74 Schachtanlagen Europas grubenreichste Gegend.

1930  Die Gebr. Alsberg AG mit ihrem Umsatz von 200 Millionen Reichsmark steht im Handel an dritter Stelle hinter den Unternehmen Hermann Tietz (Hertie) und Rudolf Karstadt.

1931  Das neue Bochumer Rathaus wird eröffnet.

1932  In Bochum und Wattenscheid zählen zur jüdischen Religionsgemeinschaft 1.288 Personen.

1933  Gründung des Bochumer Tierparks.

1935  Im Kaufhaus Kortum (vorher Alsberg) liegt ab August 1935 die „Bescheinigung über den erfolgreichen Vollzug der Arisierung“ in einer Vitrine im Eingangsbereich aus.

1938  Am 9. November 1938 findet die Pogromnacht statt. Die ersten jüdischen Bürger werden in die Konzentrationslager verschleppt. Zerstörung von jüdischen Einrichtungen und Wohnungen. Etwa 500 jüdische Bürger sind namentlich bekannt, die in den folgenden Jahren bei der Shoa umkamen, darunter 19, die jünger als 16 Jahre alt waren. Im Dezember 1938 beginnt die jüdische Volksschullehrerin Else Hirsch mit der Organisation von insgesamt 10 Kindertransporten nach Holland und Großbritannien, um jüdische Kinder und Jugendliche zu retten.

1938  Im Zuge der Gleichschaltung entsteht der VfL Bochum am 15. April 1938.

1943  Am 13. und 14. Mai sowie 12. und 13. Juni erfolgen die ersten von 150 größeren Bombenangriffen auf Bochum.

1944  Im Spätherbst 1944 sind insgesamt etwa 32.500 Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen und Kriegsgefangene in Bochum registriert, es gibt mehr als 100 Lager.

1944  Am 4. November 1944 treffen binnen 1 Stunde zwischen 19 und 20 Uhr 10.000 Sprengbomben und über 130.000 Brandbomben die Stadt. 1.300 Menschen sterben, 2.000 werden verwundet, 70.000 werden obdachlos.

1945  Am 10. April 1945 marschieren die Amerikaner in Bochum ein. Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund sind zu 50-70 % zerstört. Flüchtlinge strömen in das Ruhrgebiet.

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